Die Verhandlungen sind bereits seit Längerem im Gange. Die Krankenkassen haben einen enormen Überschuss zu verzeichnen und über diesen wird nun kräftig verhandelt. In Deutschland wird über die Abschaffung der Praxisgebühr diskutiert. Die bundesdeutschen Versicherten und auch die Ärzte würden sich freuen. Auf der anderen Seite könnte es auch zu einer Beitragssenkung kommen, die allerdings kein großes finanzpolitisches Gewicht ausmacht.
Der Kompromiss könnte so aussehen: Ein Teil der vorhandenen Überschüsse geht an den Bundeshaushalt, die Praxisgebühr bleibt und eventuell erfolgt eine Beitragssenkung von 0,1 Prozent. Allein dieser kleine Prozentpunkt würde eine Entlastung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Deutschland von insgesamt einer Milliarde Euro ausmachen. Das Finanzpolster, was momentan vorhanden ist, beläuft sich auf mehr als 19,5 Milliarden Euro und davon sind die gebundenen Fonds schon abgerechnet. Kurios an der Diskussion ist die Tatsache, dass erst vor einigen Wochen eine neue Krankenkasse einen Beitragssatz von 15,5 Prozent einführen musste und wahrscheinlich in einigen Wochen wieder ändern muss. Die Kosten für den Verwaltungsaufwand werden hierbei allerdings nicht berücksichtigt. Mit diesem Kompromiss würde der deutsche Gesundheitsminister mehr als 100 Millionen Euro für die Pflegereform erhalten, denn er steht dafür ein, dass die Zusatzversicherung für jeden machbar werden sollte, und nicht nur auf die steuerlichen Vorteile abgezielt, denn diese würden nur den Besserverdienenden zugutekommen.
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