Die Digitalisierung ist eines der größten Themen unserer Zeit. Zeitgenössische Philosophen wie Richard David Precht schreiben und denken viel zu diesem Thema.
Wie wird die Digitalisierung unser Leben verändern? Die Omnipräsenz dieser Frage ergibt sich aus einer ganz einfachen Tatsache. Die Digitalisierung lässt sich nicht aufhalten. Unabhängig vom politischen System, unabhängig von den Versprechen die Trump gibt, werden die schlauen Köpfe im Silicon Valley und anderenorts auf der Welt die technische Entwicklung fortführen und damit die Digitalisierung voran treiben.
Wie hängt die Digitalisierung mit dem Grundeinkommen zusammen?
Durch die Digitalisierung werden mehr Jobs wegfallen als die Menschheitsgeschichte je erlebt hat. Lastkraftwagen fahren sich von alleine, das Car-Sharing vermindert die Nachfrage nach Personenkraftwagen, neue Technologien machen Kohle überflüssig und selbst die Altenpflege soll automatisiert werden. All diese Veränderungen sorgen für Angst. Doch diese Angst entstammt nur dem begrenzten Blickwinkel unserer eigenen Lebensspanne. Wir kennen nur eine Welt, in der Arbeit als eine Notwendigkeit für sozialen Status angesehen wird. Doch dies war nicht immer so.
Lange Zeit galt das Fehlern einer alltäglichen Beschäftigung als Beispiel. Das beste Beispiel ist wohl das antike Griechenland. Die freien Männer Griechenlands waren stolz darauf den ganzen Tag mit Philosophieren und Politisieren zu verbringen. Damals leisteten natürlich nicht Computer, sondern die Sklaven und die Frauen die anstehende Arbeit.
Genau wie die altern Griechen werden wir wir wieder zu einer Gesellschaft zurückkehren, in der zwar Arbeit betrieben wird, aber nicht um den Lebensunterhalt zu verdienen, sondern um die eigene Freiheit auszuleben. Genau aus diesem Grund ist das bedingungslose Grundeinkommen derzeit derart im Gespräch.
Gerade kürzlich auf dem SZ-Wirtschaftsgipfel meinte der Chef von Siemens Joe Kaeser, dass solch ein Grundeinkommen unvermeidlich ist. In einer Zeit, in der ein Großteil des notwendigen Bruttoinlandsprodukts durch Maschinen erzeugt wird, ist ein Grundeinkommen absolut keine Utopie (utopisch in seiner Bedeutung als unerreichbarer Status). Solch ein Grundeinkommen würde den Arbeitern die Angst nehmen. Sogar Marx sprach schon bei der damaligen industriellen Revolution von solch einer Zukunft. Gleichzeitig könnten in solch einer Welt die klugen Köpfe gedeihen, wie es auch die griechischen Denker taten. Vor diesen zwei Hintergründen scheint ein entsprechendes Grundeinkommen als möglich und als förderlich. Jetzt bleibt abzuwarten, wann sich das erste Land für ein solches entscheidet. Die nächste Abstimmung in der Schweiz scheint nicht fern.