Als Autofahrer kann man den Satz „Die Benzinpreise sind gestiegen“ eigentlich schon wie ein Mantra vor sich hersagen. Wer im ländlichen Raum lebt und kaum die Möglichkeit hat, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen, den trifft es besonders hart.
Im Allgemeinen wird der Benzinpreis damit erklärt, dass er in Abhängigkeit vom Rohölpreis gebildet wird. Ganz egal, in welche Richtung sich die Ölpreise und Ölfördermengen inzwischen auch bewegen, als Verbraucher hat man das Gefühl, die Benzinpreise steigen trotzdem ständig. Der ADAC hat vor Kurzem die Mitteilung herausgegeben, dass man derzeit einen historischen Höchstpreis an der Tankstelle bezahlen muss. Die meisten Menschen fragen sich: Warum ist Benzin so teuer geworden? Von offizieller Seite wird das mit dem hohen Rohölpreis und der Schwäche des Euros begründet.
Einschlägige Experten werfen aber den großen Mineralöl-Konzernen vor, dass sie ihre Gewinne zu Lasten der Kunden maximieren wollen und sich außerdem, obwohl es vom Kartellamt beanstandet wurde, mit Preisabsprachen absichern.
Den größten Gewinn bei hohen Benzinpreisen haben übrigens nicht die Tankstellenpächter, sondern der Staat. So kann man mit 57 Prozent pro Liter Benzin, die auf Steuern und Abgaben entfallen, davon ausgehen, dass der Staat nicht wirklich großes Interesse daran hat, dass sich die Benzinpreisspirale nicht weiter nach oben schraubt.
Den meisten Profit streichen sich aber die immer noch die Rohölförderer und die multinationalen Ölkonzerne ein. Deutschland bekommt übrigens mehr als ein Drittel seines Rohöls aus Russland. Neben der arabischen Welt zählen auch Großbritannien, Norwegen und Kasachstan zu wichtigen Lieferanten.
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