Aktuelles Thema ist zum wiederholten Male die Pendlerpauschale. Die anstehende große Steuerreform sorgt seit Monaten in regelmäßigen Abständen für großes Aufsehen. Immer wieder schalten sich Politiker und weitere Größen aus Wirtschaft und Industrie ein, um Anreize zu setzen. Für viele Verbraucher ist dieser Steuervorteil immens wichtig. Doch bleibt das Modell in der jetzigen Form erhalten? Ist es überhaupt zu halten? Christoph Neumayer (48), Generalsekretär der Industriellenvereinigung, hat sich unlängst umfassend dazu geäußert.
War die letzte Erhöhung der Pendlerpauschale sinnvoll?
Verbraucher, die auf diese Pauschale angewiesen sind, dürften sich diese Frage wohl kaum stellen, die Erleichterung über die Erhöhung eben dieser war groß. Doch viele Experten sind der Meinung, dass eine Erhöhung nicht sonderlich sinnvoll ist. Neumayer ist stark dafür, dass die private Nutzung von Dienstautos strikter zu handhaben ist. Es gilt als beschlossen, dass die Auflagen zunehmend verschärft werden. Allerdings ist der Automobilsektor ein wichtiges Wirtschaftsstandbein der hiesigen Industrie, welche solche Denkanstöße freilich nicht wohlwollend zur Kenntnis nimmt.
Werden die kleine und große Pendlerpauschale zusammengelegt?
Der bürokratische Aufwand, der mit der Pendlerpauschale bzw. den zwei vorhandenen Modellen zusammenhängt, darf freilich nicht unterschätzt werden. Deshalb sieht es Neumayer als sinnvoll an, dass die kleine und die große Pauschale zusammengelegt werden, merkt aber gleichzeitig an, dass die Pendlerpauschale bzw. diese Art der Subventionierung hinterfragt werden muss. Ist dieses Modell ökologisch überhaupt zu vertreten? Wie viele Verbraucher fahren Tag für Tag mit dem Automobil in die Arbeit, alleine, und belasten somit die Umwelt? Es gilt bessere Anreize zu setzen. Sinnvoll wäre es, öffentliche Verkehrsmittel besser zu unterstützen und dem Verbraucher attraktiver zu verkaufen.
- Erhöhung der Pendlerpauschale ist fragwürdig
- Pendlerpauschale wird womöglich zusammengelegt
- vor allem ökologische Beweggründe stellen das Modell in Frage
Wie sieht die Realität aus?
Hauptproblem aber ist die Industrie selbst. Sie fordert häufig von Arbeitnehmern weite Wege in Kauf zu nehmen. Auch das Wort Flexibilität wird sehr häufig geäußert. Die höchste Form der Flexibilität bzw. Unabhängigkeit ist freilich das vierrädrige Gefährt. Problematisch ist auch, dass öffentliche Verkehrsmittel in vielen Fällen nicht günstiger sind, vor allem im Fernverkehr. Entsprechende Maßnahmen seitens der Regierung lassen bisher aber zu wünschen übrig.
Wie sieht die Lösung für die Zukunft aus?
Diese Frage ist freilich schwierig zu beantworten. In den Köpfen vieler Industrieller, Wirtschaftler, aber auch Verbraucher ist verankert, dass Wachstum und nachhaltiges bzw. ökologisches Denken sich gegenseitig ausschließen. Man muss nicht hergehen und das krasse Gegenteil formulieren, aber der eigentliche Kern der Äußerung ist mittelschwerer Schwachsinn. Die Zukunft der Wirtschaft liegt klar in der Nachhaltigkeit, das haben bereits die letzten Jahre gezeigt. Das Modell der Pendlerpauschale unterstützt Verbraucher, die mit ihrem PKW die Arbeitsstelle aufzusuchen haben, ökologisch wertvoll ist das jedoch nicht. Hier ist die Regierung gefragt. Bus und Bahn müssen gezielter gefördert und für den Verbraucher wesentlich attraktiver gestaltet werden.
Die Pendlerpauschale ist auch Teil unserer Steuerspar-Tipps.