Im Kampf für eine Besserung und Belebung der Konjunkturdaten setzt die US-amerikanische Notenbank Fed ihre bisherige Niedrigzinspolitik fort. Bereits bevor Fed-Chef Ben Bernanke seine vierteljährliche Pressekonferenz abhielt, bestätigten die obersten Währungshüter, dass die Zinssatzspanne von null bis 0,25 Prozent vorerst bestehen bleibt. Wahrscheinlich ist sogar, dass dieses Niveau bis zum Ende des Jahres 2014 gilt. Bernanke sagte, die Notenbank wolle trotz erster Erfolge auch weiterhin alles tun, um eine schnelle Erholung der Wirtschaft voranzutreiben. Es sei dabei kein Hindernis, dass die Inflation durch höhere Energiepreise leicht ansteige.
Die Fed sieht noch kein Ende der Krise
Schon seit über drei Jahren schießt die Notenbank äußerst billiges Geld in den Markt, um die Konjunktur der größten Volkswirtschaft der Welt anzukurbeln, aber sie schwächelt und dümpelt weiter vor sich hin. Zwar wurde die Wachstumsprognose für 2012 um 0,5 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent angehoben. Für die nächsten beiden Jahre rechnet man allerdings mit weniger Wachstum als bisher angenommen. Und, so Bernanke, die Risiken für eine weitere Abwärtsbewegung seien noch nicht überwunden. Die Probleme an den globalen Finanzmärkten, die Krise in Europa, zuletzt in Spanien und Italien, strahlten auch auf die ökonomischen Daten in den USA aus. Europa müsse noch mehr tun.
Für Wirtschafts- und Finanzexperten kommt der Schritt der US-Notenbank nicht überraschend. Sie hatten schon vorher damit gerechnet, dass die Notenpresse weiter rotiert. Allerdings gibt es auch Zweifel unter Ökonomen, ob diese Maßnahme auf Dauer funktioniert bzw. die gewünschten Ergebnisse bringt.
Trotz leichter Erholung – die Sorge um den Arbeits- und Immobilienmarkt bleibt
Besondere Sorge bereitet Bernanke und seinen Kollegen der schwache Arbeitsmarkt. Leichte Verbesserungen sind zu spüren, aber für US-amerikanische Verhältnisse verharrt die Quote der Arbeitslosen auf dem extrem hohen Stand von 8,2 Prozent. Der Immobilienmarkt will sich ebenfalls nicht wirklich erholen, obwohl es auch auf diesem Feld Anzeichen für eine leichte Besserung gibt.
Die Entscheidung der Fed, ihre Niedrigzinspolitik fortzusetzen, fiel im Übrigen bei nur einer Gegenstimme des Mitglieds Jeffrey Lacker einmütig aus.
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