In Österreich sind die staatlichen Anreize in Form von Steuererleichterungen zu niedrig. Damit bleibt die private Rentenversicherung unattraktiv.
In Deutschland wurde schon in den Jahren 2000 bzw. 2001 die Riester Rente eingeführt. Für selbstständig Erwerbstätige folgte 2005 die Rürup Rente. Also erkannten die Politiker in unserem nördlichen Nachbarstaat schon vor 15 Jahren die Notwendigkeit das Rentensystem tiefgreifend zu reformieren. In der Alpenrepublik ist dieses Thema sehr heikel und gerade da die Großparteien um ihre Stimmen fürchten, wird es nicht einmal mit der Kneifzange angefasst. Trotzdem schrumpfen die Töpfe für die Pensionen und private Altersvorsorge wird schon in naher Zukunft unumgänglich. Die Riester und Rürup Systeme zählen zu den privaten Rentenversicherungen mit staatlichen Zuschüssen. Doch wie wird in Österreich das Sparen für das Alter gefördert?
Unterstützt Österreich die private Rentenversicherung?
Leider lautet die Antwort auf diese Frage „kaum“. Trotz des drohenden Kollaps der staatlichen Rentensysteme schafft die Politik in der Alpenrepublik kaum Anreize privat vorzusorgen und somit für eine schrittweise Umstrukturierung.
Die einzige wirkliche Hilfe besteht in der steuerlichen Absetzbarkeit der Einzahlung in private Rentenversicherungen. Die AK hat diesen Bonus in einer Studie analysiert. Es dürfen die Einzahlungen bis zu einer jährlichen Höchstgrenze von € 2.920,- (bei Alleinerziehenden € 5.840,-) geltend gemacht werden. Von diesem Betrag wird jedoch nur ein Viertel von der steuerlichen Bemessungsgrundlage abgezogen. Das bedeutet, dass bei einem monatlichen Verdienst von € 1.500 und einer jährlichen Einzahlung von € 1.500 in eine private Rentenversicherung nur grob € 136,88 an Steuern gespart wird.
Ein Viertel von € 1.500 ist gleich 375 und in der Steuerklasse 36,5 % ergibt sich € 136,88
Die Arbeiterkammer bezeichnet diesen Wert als kaum rentabel für Versicherungsnehmer und keineswegs als ein wesentliches Argument für das Abschließen einer privaten Rentenversicherung. Wir müssen uns mit dem Blick in Richtung der nächsten Wahlen dieser Meinung anschließen.