Arbeitslosigkeit ist eines der härtesten Schicksale, die einen Menschen treffen können. Nicht nur, dass das finanzielle Einkommen fehlt, um den Lebensstandard der Familie zu erhalten, es nagt auch am Selbstbewusstsein, wenn man plötzlich keine Aufgabe mehr hat und nicht mehr gebraucht wird. Man hat das Gefühl, gesellschaftlich weniger wert zu sein. Die meisten Arbeitnehmer fühlen sich mehr oder weniger sicher in ihren Jobs, haben vielleicht sogar unbefristete Arbeitsverträge und die Probezeit schon längst hinter sich gelassen. Und trotzdem können Umstände eintreten, die es dem Arbeitgeber nicht möglich machen, weiterhin die gleiche Anzahl von Arbeitsplätzen aufrecht zu erhalten. Es muss wegrationalisiert, gekürzt und eingespart werden. Und plötzlich ist man seinen Job los. Natürlich hat man sich an einen gewissen Standard gewöhnt und auch sein Leben und die damit verbundenen laufenden Kosten danach ausgerichtet. Das alles soll man dann von heute auf morgen mit nur 55 % des ursprünglichen Nettoeinkommens bestreiten.
Bei Geld hört die Freundschaft auf
Selbstverständlich wird man als erstes versuchen, alle Kosten so gut wie möglich zu minimieren. Aber es gibt Aufgaben, bei denen sich nicht die Möglichkeit bietet, sie zu unterbrechen oder zu kürzen. Am Anfang stemmt man die immensen Einbußen, welche sich beim monatlichen Betrag, der auf dem Konto landet, einstellen, noch irgendwie. Schweren Herzens bedient man sich an den Rücklagen, welche man über die Jahre mühsam angehäuft hat. Man verkauft Hab und Gut, welches man nicht mehr benötigt, um noch eine Weile länger flüssig zu sein. Doch irgendwann versiegen die Quellen. Wenn Sie jetzt auf die Idee kommen, sich im Internet Hilfe zu suchen und bei einer Suchmaschine eingeben, wie ein Arbeitsloser zu Geld kommt, so werden Sie auf immer dieselben Ratschläge stoßen. “Fragen Sie die Hausbank, welche Sie Jahre kennt und Sie vielleicht aus purer Herzensgüte auch in der schweren Zeit der Arbeitslosigkeit unterstützen wird. Oder klopfen Sie doch einmal bei Verwandten und guten Bekannten an” und machen Sie sich mit der Bitte um Geld beliebt.
Wenn wir ehrlich sind, stellen diese beiden Vorschläge keine wirklichen Optionen dar. Denn die Hausbank hat, wenn es darauf ankommt, keine soziale Ader und bei der Familie oder bei Freunden will man sich auch nicht in Missgunst bringen.
Ein realistischer Plan
Der erste Schritt, welcher wirklich Sinn macht, ist das Aufsuchen einer Schuldnerberatung. Lassen Sie sich nicht von dem drastisch klingenden Begriff abschrecken. In finanzielle Notlage zu geraten ist keine Schande. Sich frühzeitig Hilfe zu suchen, zeichnet eher Ihren Verstand, Ihr Verantwortungsbewusstsein und Ihren Weitblick aus, als dass es sie kompromittiert. Am besten suchen Sie sich eine Beratungsstelle, bevor der letzte Euro der Rücklagen den Besitzer gewechselt hat. Beispielsweise die Caritas bietet eine anonyme und vor allem kostenfreie Schuldnerberatung an. Es gibt auch gewerbliche Schuldnerberatungen. Seien Sie hier auf der Hut vor schwarzen Schafen. Oft wird beispielsweise behauptet, das Honorar des Schuldnerberaters müsse sich per Gesetz am Streitwert orientieren, dem ist nicht so! Seriöse Schuldnerberatungen halten sich mit den Gebühren nahe den Zahlen auf, welche sie vom Staat bekommen, wenn es sich um eine geförderte Beratung handelt. Es besteht jedoch in vielen Fällen ein Recht auf Beratungshilfe.
Von Umschuldung bis hin zu Krediten in der Schweiz
Wenn Sie bereits bestehende Schulden haben, ist es zumeist eine sinnvolle Aktion, alle auf einen Kredit umzuschulden, um Gebühren und Zinsen in verschiedenen Höhen (meist teurer, da Kreditkartenschulden oder Ähnliches) einzusparen. Vor allem ist es der Übersichtlichkeit zuträglich, denn Sie bezahlen dann mit nur noch einer einzigen Rate Ihre Altlasten ab. Im schwierigsten Falle haben Sie zusätzlich zu Ihrer bestehenden Arbeitslosigkeit einen negativen Eintrag beim Kreditschutzverband (KSV). Das mindert die Wahrscheinlichkeit zur Bewilligung eines seriösen Kredits erheblich. Generell ist es Augenwischerei, davon auszugehen, bei einem fehlenden regelmäßigen Einkommen mit Kusshand einen Kredit hinterhergeworfen zu bekommen. Mit einem Bürgen oder einer Sicherheit (z.B. Wohneigentum oder Lebensversicherung) sind Sie hier wesentlich besser aufgestellt. Trotzdem ist es kein Ding der Unmöglichkeit, auch unter den widrigsten Umständen an einen Kredit zu kommen. Es gibt zum Beispiel die sogenannten „Schweizer Kredite“, welche ihren Namen im Wesentlichen daher haben, dass sich der Sitz der Kreditinstitute zumeist in der Schweiz befindet. Seriöse ausländische Banken können Sie beispielsweise über die Arbeiterkammer ausfindig machen.
Schwarze Schafe
Werden Sie in jedem Falle skeptisch, wenn Sie schon vor Abschluss des Kredits in irgendeiner Art und Weise finanziell in Vorleistung gehen müssen und zum Beispiel Antragsunterlagen durch Nachnahmegebühren bezahlt werden müssen oder lediglich über kostenpflichtige Hotlines oder Hausbesuche Kontaktaufnahmemöglichkeiten bestehen.
Mikrokredit für große Ideen
Sie sind arbeitslos oder in einer anderen finanziellen Notsituation und es ist Ihnen nicht möglich, an einen Kredit zu kommen. Jedoch haben Sie DIE Geschäftsidee und sind von Ihrer finanziellen Sanierung durch Verwirklichung Ihrer Selbständigkeit nur einen Kredit weit entfernt? Dann könnte der Mikrokredit das passende Sprungbrett für Sie darstellen. Der Mikrokredit wird vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz bereitgestellt und ist in ganz Österreich verfügbar. Nach der offiziellen Beantragung und Einreichung Ihrer Unterlagen bei Ihrem persönlichen Berater müssen Sie sich mit Ihrer Idee einer Expertenkommission stellen, welche Sie vom Potential Ihres Geschäftsmodells überzeugen müssen.
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