Einer der wichtigsten Wirtschafts-faktoren Österreichs ist der Tourismus. Egal ob Wien, Vorarlberg, Salzburg oder Kärnten, dieses Geschäft ist ein wichtiger Indikator für die hiesige Konjunktur. Welche Zahlen können im zweiten Quartal 2014 vorgelegt werden?
Viele Urlauber, die Österreich besuchen, sind der Meinung, dass das Land vor allem im Winter vom Tourismus profitiert. Dies ist jedoch nur die eine Seite der Medaillie. Vielmehr ist die Alpenrepublik eine Destination, die mehr oder weniger gleichmäßig das ganze Jahr über besucht wird. Klar ist, dass vor allem die Bundesländer Vorarlberg, Tirol und Salzburg im Winter ein starkes Plus haben. Das Burgenland und Kärnten sind dagegen im Sommer sehr beliebt.
Hatte das Wetter schlechte Auswirkungen auf den Tourismus?
Wenn das zweite Quartal betrachtet wird, so ist der Wintertourismus nicht mehr federführende Kraft in diesem Sektor. Mai, Juni und Juli stellen den ausklingenden Frühling bzw. den beginnenden Sommer dar, weshalb schönes Wetter und warme Temperaturen den Tourismus ankurbeln. Dieser Logik zu Folge müsste also ein Rückgang zu verzeichnen sein. Zwar wurden relativ früh im Jahr angenehme Temperaturen erreicht, doch der bisherige Sommer ist eine herbe Enttäuschung. Viel Regen und wenig Sonne. Interessanterweise tut dies dem Tourismus jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil, es konnte der beste Wert seit 1995 erreicht werden. Dies ist jedoch darauf zurückzuführen, dass vor allem die Monate Mai und Juni mit einem Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr brillieren konnten.
Die Zahlen im Kurzüberblick:
- 31,49 Millionen Nächtigungen, ein Plus von 0,2 Prozent zum Vorjahr
- 9,95 Millionen Gäste, ein Plus von 2,6 Prozent zum Vorjahr
Warum sind die Zahlen im Juli derart schlecht?
Wird der Fokus nur auf den Juli 2014 gelegt, so schneidet dieser um fast 5 Prozent schlechter ab als im Vorjahr. Das Wetter alleine kann jedoch nicht der Grund sein. Experten weisen darauf hin, dass vor allem das Nachbarland Deutschland die Hauptverantwortung trägt. Der Ferienbeginn in 10 der 16 Bundesländer ist erst Ende Juli gestartet.
Wie schneiden die einzelnen Bundesländer ab?
Der große Profiteur ist Wien. Im zweiten Quartal konnte ein Zuwachs von 5,7 Prozent verzeichnet werden. Niederösterreich mit 5,3 Prozent zählt ebenfalls zu den Gewinnern. Kärnten hingegen musste ein Minus von 4,7 Prozent hinnehmen. Die beliebteste Destination ist und bleibt dennoch Tirol, wobei kein bemerkenswerter Zuwachs oder Abschwung zu verzeichnen war.
Was ist für den Rest des Jahres zu erwarten?
Der August war wettertechnisch ebenfalls kein Vorzeigemonat. Experten gehen davon aus, dass ein leichtes Minus für das 3. Quartal zu verzeichnen ist. Es besteht zwar noch eine geringe Hoffnung auf einen angenehmen Altweibersommer, doch die Erwartungshaltung hält sich in Grenzen. Den Winter betreffend können noch keine nachhaltigen Aussagen getroffen werden. Wie jedes Jahr hoffen vor allem die westlichen Bundesländer auf Massen an Schnee und viele Nächtigungen.